Buschflieger in Surinam

Surinam verfügt über eine Art Lufttaxi-Netz mit Kleinflugzeugen für im Wald liegende, abgelegene Ortschaften ohne Straßenanbindung. Diese sind damit nicht mehr vollkommen isoliert. Etwas Vergleichbares in dieser Größenordnung ist mir aus keinem anderen Land bekannt (evtl. noch Papua-Neuguinea). Die Flugzeuge werden vor allem auch für den Gütertransport genutzt. Ich bin auf diese Weise fast durch das ganze Land gereist.

Im beengten Cessna-Kleinflugzeug schaut man dem Piloten direkt über die Schulter. Es ergibt sich ein vollkommen anderes Fluggefühl als im Vergleich zu großen Maschinen, dazu ein ziemlich lautes Motorengeräusch. Der Flug ähnelt eher einer Fahrt mit dem PKW.

Geflogen wird nur bei Tageslicht auf Sicht und mit Karte. Als Orientierung dienen markante Berge und Flussläufe. Auch gibt es Funkverbindungen. Während der Flüge entstanden viele Luftaufnahmen, von denen ich hier einige zeige.

Die Flugbedingungen über Flachland-Regenwaldgebiete sind oft gut und damit einfach für Piloten zu meistern, auch weil meist schwache Windverhältnisse vorherrschen. Die einzige größere Herausforderung stellen Schauer-oder Gewitterfronten dar. Sie müssen/sollten wegen Turbulenzen und schlechter Sicht umflogen werden.

Die Organisation des Flugbetriebs funktioniert nicht immer reibungslos. Beispielsweise habe ich in Kwamalasamutu erlebt, dass gerade nicht genug Flugbenzin zum Nachtanken da war. Der Pilot samt Insassen mussten also einen Tag und eine Nacht warten, bis ein weiteres Flugzeug etwas mitgebracht hat.

Manchmal ist aber vor dem Abflug die Wettersituation am Zielflugplatz schwer vorhersehbar. So ergoss sich direkt vor unserer Landung über Peleloetepu ein kräftiger Regenschauer, was schon während des Landeanflugs aus der Ferne deutlich erkennbar war. Da keine Ausweichmöglichkeit bestand, flogen wir direkt hinein. Dem Piloten war eine gewisse Anspannung anzumerken, welche sich auf uns als Insassen übertrug und potenzierte. Letztendlich glückte aber die blinde Landung auf einer durchgeweichten Piste. Das Flugzeug sah danach entsprechend aus.

Flussarm des Courantyne-River bei Amatopo
Lawa River, EU-Grenzfluss
Die abgelegenen Wilhelmina Mountains
Auftanken macht der Pilot selbst, Sipaliwini
Flug zwischen Julianatop und dem “Teufelsei”
Weiterer Seitenarm des Courantyne-River bei Amatopo
Flug von Apetina nach Jacobkondre
Alalapadu-Anflug mit besten Wetterbedingungen
Anflug auf Alalapadu, im Hintergr. Eilerts-de-Haan-Berge
Der Rosevelt Peak während des vorbeiflugs nach Apetina
Anflug auf Apetina am Tapanahony River
Ereignis von hoher Priorität, wenn Flugzeuge Waren anliefern
Im Hintergrund Blick auf die Sipaliwini-Savanne
Anflug auf Kwamalasamutu am Sipaliwini-River
Der Magneetrots-Berg, 310 m, ➔ 3°27'46.7"N 55°16'29.2"W
Ein Bergmassiv, nicht höher als 1000m im Wilhelmina-Gebirge
Die natürliche Surinam-Atlantikküste ist geprägt von Wattflächen und Sandbänken. Hier westlich von Boskamp
Flug von Peleo Tepu zum Tafelberg ➔ 3°33'09.7"N 55°59'47.8"W
Kayser-Airstrip am Zuid-River ➔ 3°05'28.1"N 56°28'32.8"W
Die Kayser-Savanne ➔ 3°04'19.3"N 56°26'49.8"W
Der Zuid-River bei Kayser-Airstrip ➔ 3°27'46.7"N 55°16'29.2"W
Einer der letzten 747-Flüge von und nach Amsterdam
Flug direkt in eine Schlechtwetterfront
Kurz vor der Landung in Peleloetepu bei schlechtem Wetter
Verschmutzte Cessna nach Landung auf der Schlammpiste von Peleloetepu