Der Nationalpark Darién in Panama

7°44'10.0"N 77°32'50.0"W

Darién ist eines der waldreichsten Gebiete in Mittelamerika. Der größte Teil des Waldes liegt im sogenannten „Darién Gap“, weil es sich um die Lücke in der Panamericana zwischen dem nord- und dem südamerikanischen Kontinent handelt. Der Darién Gap erstreckt sich über die Grenzen zwischen Kolumbien und Panama. Es gibt leider eine Reihe realer Gefahren, ausgehend von Schmugglern, Drogenhändlern, Guerillas oder Paramilitärs, was die Anwesenheit vieler bewaffneter Vertreter der panamaischen Polizei bestätigt. Daher kann ich nicht anraten, dieses Gebiet auf eigene Faust zu bereisen, sondern sich im Rahmen einer organisierten Reise dorthin zu begeben. Es gibt z.B. in Panama Stadt mehrere Agenturen, die sich auf Touren nach Darien spezialisiert haben, womit dann gleichzeitig der polizeiliche Schutz gewährleistet sein soll, natürlich auch alle weiteren Dienstleistungen.

Im westlichen Teil des Nationalparks liegen die Pfade übrigens abseits der kriminellen Machenschaften. Man kann sich dort also ohne Schutz-Escorte bewegen und der Natur widmen.

Meine Reise fand zusammen mit einer biologischen Forschungsgruppe (Schwerpunkt Ichthyologie) statt und wurde komplett vor- bzw. mitorganisiert, so dass ich mich kaum um Bürokratie bzw. Zutritts-Formalitäten kümmern musste. Alle erforderlichen Registrierungen und Genehmigungen, u.a. vom Smithsonian Tropical Research Institute (STRI) und der Panamaischen Regierung waren vorhanden. Auch unterhielten einige der Teilnehmer gute Kontakte zu Emberá-Indianern, die in dieser Region heimisch sind.

Von Panama-Stadt fuhren wir zunächst nach Yaviza und blieben dort einen Tag. Theoretisch könnte man hier länger verbringen und Touren in die Umgebung machen. In dieser ist aber leider nicht mehr viel übrig vom Regenwald, so dass ich empfehle, weiter südlich die Rancho Frío als Basis zu nutzen, wie in unserem Fall. Trotz geringer Distanz ist der Weg dorthin umständlich, da zunächst bei El Real der Rio Tuira überquert werden muss. Danach ist ein Fußmarsch durch den Wald mit hügeligem Gelände die beste Verbindung zur Rancho Frío.

Der Ort Yaviza, wo die “Panamericana” endet. Er gilt als Eingangstor zum Nationalpark. Die Militärpräsenz ist deutlich.
Begleitschutz in Yaviza, auch auf dem Weg zur Rancho Frio. Die Bereitschaft, dies zu ertragen, muss vorhanden sein.
Am Eingang der Rancho Frio, eher eine Rangerstation mit Campingplatz-Charakter ohne jeglichen Komfort.
Schlafplätze in der Rancho Frio, für Zelte ist auch Platz. Generator-Strom evtl. nur für 1 Std. abends, wenn Benzin vorhanden ist.
Für eine Veranstaltung hübsch ausstaffierte Emberá-Indianer im Dorf Tucutí am Rio Balsas
Indianertraditionen-Idylle schön und gut. Leider sind diese Menschen längst in der kapitalistischen Realität angekommen.
Blick auf den Cerro Pirre während des Aufstiegs. Von oben ist die Weitsicht zur Ost- und Westküste immer diesig
Ausblick vom Cerro Pirre in Richtung Südosten auf eine weitere, nicht ganz so hohe Bergkette
Blick vom Cerro Pirre nach Westen, vorne der der kleinere Río Pihuila, dahinter der Río Balsas
Der Cerro Pirre ist mit 1615 m der höchste Gipfel einer Bergkette, wie dieses Bild erahnen lässt
Eine Robinsons Zwergbeutelratte verriet sich durch rascheln im Gebüsch
Ein Möwenbussard