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Eine Reise ans Ende Mittelamerikas
Darién ist eines der waldreichsten Gebiete in Mittelamerika. Der größte Teil des Waldes liegt im sogenannten
„Darién Gap“, weil es sich um die Lücke in der Panamericana zwischen dem nord- und dem südamerikanischen
Kontinent handelt. Der Darién Gap erstreckt sich über die Grenzen zwischen Kolumbien und Panama. Es gibt
leider eine Reihe realer Gefahren, ausgehend von Schmugglern, Drogenhändlern, Guerillas oder Paramilitärs, was
die Anwesenheit vieler bewaffneter Vertreter der panamaischen Polizei bestätigt. Daher kann ich nicht anraten,
dieses Gebiet auf eigene Faust zu bereisen, sondern sich im Rahmen einer organisierten Reise dorthin zu
begeben. Es gibt z.B. in Panama Stadt mehrere Agenturen, die sich auf Touren nach Darien spezialisiert haben,
womit dann gleichzeitig der polizeiliche Schutz gewährleistet sein soll, natürlich auch alle weiteren
Dienstleistungen.
Im westlichen Teil des Nationalparks liegen die Pfade übrigens abseits krimineller Machenschaften. Man kann
sich dort also ohne Schutz-Escorte bewegen und der Natur widmen.
Meine Reise fand zusammen mit einer biologischen Forschungsgruppe (Schwerpunkt Ichthyologie) statt und wurde
komplett vor- bzw. mitorganisiert, so dass ich mich kaum um Bürokratie bzw. Zutritts-Formalitäten kümmern
musste. Alle erforderlichen Registrierungen und Genehmigungen, u.a. vom Smithsonian Tropical Research
Institute (STRI) und der Panamaischen Regierung waren vorhanden. Auch unterhielten einige der Teilnehmer gute
Kontakte zu Emberá-Indianern, die in dieser Region heimisch sind.
Von Panama-Stadt fuhren wir zunächst nach Yaviza und blieben dort einen Tag. Theoretisch könnte man hier
länger verbringen und Touren in die Umgebung machen. In dieser ist aber leider nicht mehr viel übrig vom
Regenwald, so dass ich empfehle, weiter südlich die Rancho Frío als Basis zu nutzen, wie in unserem Fall.
Trotz geringer Distanz ist der Weg dorthin umständlich, da zunächst bei El Real der Rio Tuira überquert werden
muss. Danach ist ein Fußmarsch durch den Wald mit hügeligem Gelände die beste Verbindung zur Rancho Frío.