Der Iwokrama-Wald, das grüne Herz Guyanas

4°30'25.2"N 59°00'18.4"W

Iwokrama ist eine mehr als 3.250 km² große, geschützte Wildnis, die von tropischem Tiefland-Primar-Regenwald bedeckt ist. Im Westen grenzt der Wald an die Pakaraima Mountains und im Osten an das Hochland. Im Süden liegen die Savannen und im Norden der Siparuni-Fluss. Direkt durch die Mitte des Waldes fließt der Burro-Burro-Fluss.

Das Ökosystem von Iwokrama liegt dort, wo die Verbreitungsgebiete der Flora und Fauna des Amazonas und Guyanas zusammentreffen. Es weist eine extrem große Artenvielfalt auf und ist die Heimat mehrerer Tierarten, die in großen Teilen ihres früheren Verbreitungsgebiets bedroht oder sogar ausgestorben sind, wie zum Beispiel des Großen Ameisenbären.

Es gibt mehr Fische (bisher wurden über 420 Arten identifiziert) und Fledermäuse (90 Arten) als jedes andere Gebiet vergleichbarer Größe auf der Welt. Es weist außerdem eine außergewöhnlich hohe Vogelvielfalt auf (über 500 Arten) und wurde als globaler Hotspot für mehrere Pflanzenfamilien identifiziert, darunter Lecythidaceae und Chrysobalanaceae.

Der Wald bietet zusammen mit den benachbarten Rupununi-Feuchtgebieten und der Savanne eine außergewöhnliche Gelegenheit, Natur und Kultur in einem pädagogischen Kontext zu erleben. Das Schutzgebiet ist die Heimat der Makushi-Ureinwohner, die hier seit Tausenden von Jahren leben und den Wald nutzen.

Wanderung von Nappi zu den Jordan Falls
Ausblick vom Turtle Mountain Richtung Osten
Landschaft bei Yakarinta ➔ 3°52'50.9"N 59°14'41.6"W
Touristen-Infos für die Umgebung von Surama
Eugene F. Correia Airport in Georgetown für Inlandsflüge
Blick auf Georgetown, Flug nach Iwokrama-Fair View Aerodome
Im Anflug auf Iwokrama-Fair View Aerodome am River Lodge & Research Centre
Das River Lodge & Research Centre von oben, wissenschaftlich und touristisch
Ankunft am Iwokrama-Fair View Aerodome beim River Lodge & Research Centre
In unmittelbarer Nähe der Jordan Falls die Matapee Falls
Ein mitten im Urwald angebrachtes Hinweisschild bei Nappi
Gegrillter schwarzer Piranha, zuvor aus dem Essequibo geangelt
Indigene Familie unterwegs auf dem Essequibo-Fluss
Mit den Biologen warten auf die Guides, Atta Rainforest Lodge
Burro Burro River bei Surama
Intakter Iwokrama-Regenwald mit vielen alten Bäumen, noch!
Ausblick vom Surama Mountain nach Westen ➔ 4°06'43.8"N 59°04'34.6"W
Biologische Käferzählung und -sortierung am Turtle Mountain Camp
Oberhalb der Jordan Falls, Kanuku Mountains ➔ 3°21'03.9"N 59°27'29.0"W

Infos zum Reiseverlauf

Aus Georgetown fliegen wir mit einer kleinen Propellermaschine nach Iwokrama-Fair View Aerodome zur ersten Station, der Iwokrama River Lodge. Von oben staunen wir über die weitgehend unberührte grüne Natur.

Das Iwokrama International River Lodge & Research Centre mitten im Reservat am Ufer des Essequibo schützt eine Million Hektar unberührten Regenwald und ist zu einer wichtigen Basis für Naturschutz, wissenschaftliche Forschung und Ökotourismus geworden. Von dort aus kann man Bootsausflüge und geführte, auch anspruchsvollere Wanderungen unternehmen.

Die nächste Station soll Surama Ecolodge Junction sein. Die Fahrt dorthin auf der Rupununi Road von Iwokrama River Lodge mit einem Geländewagen dauerte 5 Stunden (ca. 80 km). Dort begrüßt uns unser sehr engagierter und netter Guide, der nebenbei auch noch so etwas wie der Bürgermeister von Surama ist. Nach dem gemeinsamen Abendessen fallen wir erschöpft in die Betten unserer kleinen Hütte und freuen uns schon auf die kommenden Abenteuer.

Was wir in dieser Woche erleben, ist einzigartig. Außer uns ist niemand dort. Täglich gehen wir, sobald es dunkel ist, in den Dschungel, um Tiere zu beobachten und die Geräuschkulisse zu genießen. Der Guide zeigt uns eine Regenbogenboa, die wir vermutlich nicht einmal am Tag entdeckt hätten.

Wir unternehmen noch Wanderungen, um giftige Frösche zu finden, entdecken riesige Termitennester und fahren mit einem kleinen Boot über den nahen Fluss (Burro Burro River) noch tiefer in die Wildnis. Hier versuchen wir die Harpyie (einen sehr großen Greifvogel) zu entdecken. Der Orientierungssinn des Guides ist faszinierend – obwohl es keine Wege gibt und wir uns mit der Machete durch das Unterholz schlagen müssen, kommen wir immer wieder bei unserem Boot an.

Infos zur An- und Einreise:
British Airways und American Airlines fliegen mehrmals pro Woche mit Umsteigen in Miami und/oder New York. Drei Flugstunden sind es dann noch von Miami und fünf von New York bis Georgetown, der Hauptstadt Guyanas. Für Planungen ist zu bedenken, dass sich der internationale Flughafen (Cheddi Jagan) mehr als 40 Kilometer außerhalb von Georgetown befindet. Der Regionalflughafen (Eugene F. Correia Airport) liegt direkt in Georgetown. Für die Fahrt dazwischen sollte mindestens 1 Stunde eingeplant werden.

Von dort fliegen lokale Airlines zu Dörfern ins Landesinnere. Eine Anfahrt über Land von Georgetown nach Lethem ist auch möglich, aber zeitraubend.

Deutsche Touristen brauchen für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen kein Visum. Es wird zur Gelbfieberimpfung und Malariaprophylaxe vor der Einreise geraten.

Leider ist die Realität bezüglich der Natur nicht immer so hübsch und harmonisch. Gezwungenermaßen trifft man auch solche Zumutungen:

Beidseitig der Straße (zw. Kurukukari und Surama) sieht man über weite Strecken nur dünne Bäume, die übrig geblieben oder nachgewachsen sind.
Längere Fahrten auf dieser Straße sind riskant, da sie sich nach Regenfällen in eine Matsch-Piste verwandelt und Fahrzeuge darin stecken bleiben.
Ausbesserung bzw. neue Führung und Erweiterung der Linden-Lethem Road bei Kurukukari. Sie führt quer durch das Iwokrama-Schutzgebiet.