West-Papua - Indonesiens wildeste Region
Papua? Denjenigen, denen das Wort etwas sagt, stellt sich eine Region vor, die weitgehend als unberührt gilt. Tatsächlich ist Papua, das ganz im Osten Indonesiens liegt, noch eine der wildesten Gegenden der Welt. Konkret handelt es sich um den westlichen Teil der Insel Neuguinea (auch indonesisch Neuguinea) nördlich von Australien, einer riesengroßen Region also, für die man theoretisch Monate brauchte, um sie zu erkunden. Von den unzähligen vorgelagerten Inseln mal ganz zu schweigen. Als Alternative bieten sich die Schouten-Inseln an, sozusagen als ein Papua „light“.
Diese Inselgruppe befindet sich in der Cenderawasih-Bucht (übersetzt: Paradiesvogel-Bucht) vor der Nordküste Neuguineas. Dort sind nämlich viele wesentliche natürliche Charakteristika vereint anzutreffen. Eine
der wichtigsten von diesen Inseln ist Biak, denn sie ist verkehrstechnisch am besten angebunden und ausgebaut. Fast alle indonesischen Airlines wie Garuda, Sriwijaya oder Lion Air fliegen die Insel an, z.B. von Jakarta mit Zwischenstopp in
Makassar (Ujung Pandang).
Bild oben: Schroffe Küste bei Yawosi im Norden von Biak ➔ 0°49'57.4"S 136°00'04.6"E



















Von offizieller Seite erfuhr ich vor Reiseantritt, dass Touristen in West-Papua eine polizeiliche Aufenthaltsgenehmigung (Surat Jalan) benötigen. Dazu konnte mir vor Ort jedoch niemand eine vernünftige
Auskunft geben. So brauchte ich nirgendwo ein "Surat Jalan" vorweisen, obwohl ich mir extra in der Polizeistation von Biak eins habe ausstellen lassen.
Obwohl die Schouten-Inseln relativ nahe beieinander liegen, gestalten sich die Verkehrsverbindungen untereinander umständlich und kompliziert. So wollten wir einfach nur mit Fähre oder Flugzeug von Biak nach Yapen oder Numfor kommen.
Offiziell fliegt Merpati 2 Mal wöchentlich (mittwochs und freitags ca. 12.00 mittags) von Biak nach Numfor. Die Flüge sind aber nicht sicher. Es kommt aufs Wetter an und darauf, wie viele Fluggäste einchecken.
Uns konnte man einen Tag vorher nicht sagen, ob der Flieger starten würde. Es blieb also nur die Möglichkeit, die Fähre zu nehmen. Diese fährt alle 3 Tage den Turn Biak - Numfor - Manokwari - Serui (Yapen) -
Numfor - Biak, aber nur, wenn sie nicht gerade kaputt ist. Das war nämlich bereits seit 2 Wochen der Fall. Somit gab es einfach keine Fährverbindung nach Numfor oder Yapen. Und niemand wusste, wann sie wieder fuhr.
Da wir aber nicht so viel Zeit verlieren wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als einen "Johnson" zu mieten. So nennt man Auslegerboote mit Außenbordmotor. Das Boot schien uns sicher genug zu sein, damit 3 Stunden über den Pazifik nach
Yapen zu kommen. Die Reise verlief dann auch sehr ruhig, ohne größere Wellen.