⤷ Home / Alle Berichte /
Das im Nordosten Südamerikas gelegene Surinam (oder Suriname) gilt hierzulande nicht gerade als touristisches
Traumziel. Reisende erwartet dort tropischer Regenwald, der ca. 90% der Landesfläche bedeckt und zu einem
großen Teil unter Naturschutz steht. Insofern kommen hier eher Naturliebhaber auf ihre Kosten. Kleine,
isoliert liegende Dörfer können als Ausgangspunkt für Erkundungstouren durch die artenreiche Flora und Fauna
dienen. Nebenbei lernt man etwas über die Trio- und/oder Wayana-Ureinwohner.
Die einfachste und schnellste Möglichkeit, um von Deutschland nach Surinam zu gelangen, ist ein Flug via
Amsterdam mit KLM oder Surinam Airways nach Paramaribo, der Hauptstadt. Touristen brauchen kein Visum. Eine
Einreisegebühr von 25 EUR wird verlangt, die vorab über VFS Global bezahlt werden kann. Der internationale
Flughafen von Surinam befindet sich mehr als 40 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Paramaribo.
Un-Praktischerweise liegt aber der Regionalflughafen Zorg en Hoop, von dem es weitergehen sollte, direkt in
Paramaribo. Vom Flughafen fuhr ich also zunächst in die Hauptstadt mit einer Art „Sammeltaxi“, in dem
eigentlich nur Einheimische saßen, die mit dem gleichen Flieger angekommen waren. Die Fahrzeit bis ins
Stadtzentrum dauerte ca. 1 Stunde. Dort empfing mich, wie vereinbart, mein Reisepartner, der zuvor unseren
gemeinsamen Weiterflug in den Urwald organisierte. Mit einer Blue Wing Airlines-Cessna ging es direkt nach
Kayserberg-Airstrip, einer Gras-Landepiste und ein paar Hütten mitten im Dschungel. Während des 1,5 Stunden
dauernden Fluges befand sich nur ein geschlossenes grünes Baumkronendach unter uns. Mittlerweile war es Abend
und ich hatte nach der insgesamt 22-stündigen Reise ein dringendes Schlafbedürfnis.
Am nächsten Morgen ging es weiter ca. 25 km Richtung Süden in einer 2-stündigen Bootsfahrt auf dem Zuid-River
zu einem direkt am Fluss gelegenen biologischen Forschungs-Camp, wo wir einige Tage inmitten der Wildnis
verbrachten. Für die Zeit danach wurde ganz bewusst kein fester Reiseplan gemacht. Uns war klar, dass es
schwierig sein kann, sich in Ländern spontan zu bewegen, welche zu über 93% aus Urwald bestehen und der
öffentliche Verkehr primär mit kleinen Flugzeugen bestritten wird. Bekannt war, dass die isoliert liegenden
Urwald-Dörfer, zumindest die auf der Landkarte verzeichneten, durchschnittlich 1x pro Woche von irgendwoher
angeflogen werden. Je nach Maschine werden die 3-10 Sitzplätze dabei oft nur für Frachtzwecke benutzt und
zugebaut. Genau hier besteht immer etwas Flexibilität, wenn Personen mitgenommen werden wollen oder müssen.
Kürzere Distanzen werden mit Booten zurückgelegt.
So sind wir also zunächst vom Camp mit dem Boot zurück nach Kayserberg-Airstrip und haben dort 2 Tage
verbracht. Es ergab sich dann, wie beschrieben, die Möglichkeit, nach Apetina mitgenommen zu werden. Auf diese
Weise ging es dann immer weiter kreuz und quer durchs Land mit unterschiedlicher Verweildauer in Alalapadu,
Kwamalasamutu, Nieuw-Jacobkondre, Amatopo, Sipaliwini und Pelelu-Tepu.
Das große Bild oben zeigt mich im Verbindungs- und Versorgungsboot zwischen Kayser-Airstrip und dem
Forschungscamp am Zuid-River.
Hier noch der Hinweis auf meinen Beitrag zur ➔ Fliegerei in Surinam mit schönen Luftaufnahmen.