Durch die Regenwälder von Surinam

3°44'44.0"N 56°06'18.6"W

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Das im Nordosten Südamerikas gelegene Surinam (oder Suriname) gilt hierzulande nicht gerade als touristisches Traumziel. Reisende erwartet dort tropischer Regenwald, der ca. 90% der Landesfläche bedeckt und zu einem großen Teil unter Naturschutz steht. Insofern kommen hier eher Naturliebhaber auf ihre Kosten. Kleine, isoliert liegende Dörfer können als Ausgangspunkt für Erkundungstouren durch die artenreiche Flora und Fauna dienen. Nebenbei lernt man etwas über die Trio- und/oder Wayana-Ureinwohner.

Die einfachste und schnellste Möglichkeit, um von Deutschland nach Surinam zu gelangen, ist ein Flug via Amsterdam mit KLM oder Surinam Airways nach Paramaribo, der Hauptstadt. Touristen brauchen kein Visum. Eine Einreisegebühr von 25 EUR wird verlangt, die vorab über VFS Global bezahlt werden kann. Der internationale Flughafen von Surinam befindet sich mehr als 40 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Paramaribo. Un-Praktischerweise liegt aber der Regionalflughafen Zorg en Hoop, von dem es weitergehen sollte, direkt in Paramaribo. Vom Flughafen fuhr ich also zunächst in die Hauptstadt mit einer Art „Sammeltaxi“, in dem eigentlich nur Einheimische saßen, die mit dem gleichen Flieger angekommen waren. Die Fahrzeit bis ins Stadtzentrum dauerte ca. 1 Stunde. Dort empfing mich, wie vereinbart, mein Reisepartner, der zuvor unseren gemeinsamen Weiterflug in den Urwald organisierte. Mit einer Blue Wing Airlines-Cessna ging es direkt nach Kayserberg-Airstrip, einer Gras-Landepiste und ein paar Hütten mitten im Dschungel. Während des 1,5 Stunden dauernden Fluges befand sich nur ein geschlossenes grünes Baumkronendach unter uns. Mittlerweile war es Abend und ich hatte nach der insgesamt 22-stündigen Reise ein dringendes Schlafbedürfnis.

Am nächsten Morgen ging es weiter ca. 25 km Richtung Süden in einer 2-stündigen Bootsfahrt auf dem Zuid-River zu einem direkt am Fluss gelegenen biologischen Forschungs-Camp, wo wir einige Tage inmitten der Wildnis verbrachten. Für die Zeit danach wurde ganz bewusst kein fester Reiseplan gemacht. Uns war klar, dass es schwierig sein kann, sich in Ländern spontan zu bewegen, welche zu über 93% aus Urwald bestehen und der öffentliche Verkehr primär mit kleinen Flugzeugen bestritten wird. Bekannt war, dass die isoliert liegenden Urwald-Dörfer, zumindest die auf der Landkarte verzeichneten, durchschnittlich 1x pro Woche von irgendwoher angeflogen werden. Je nach Maschine werden die 3-10 Sitzplätze dabei oft nur für Frachtzwecke benutzt und zugebaut. Genau hier besteht immer etwas Flexibilität, wenn Personen mitgenommen werden wollen oder müssen. Kürzere Distanzen werden mit Booten zurückgelegt.

So sind wir also zunächst vom Camp mit dem Boot zurück nach Kayserberg-Airstrip und haben dort 2 Tage verbracht. Es ergab sich dann, wie beschrieben, die Möglichkeit, nach Apetina mitgenommen zu werden. Auf diese Weise ging es dann immer weiter kreuz und quer durchs Land mit unterschiedlicher Verweildauer in Alalapadu, Kwamalasamutu, Nieuw-Jacobkondre, Amatopo, Sipaliwini und Pelelu-Tepu.

Das große Bild oben zeigt mich im Verbindungs- und Versorgungsboot zwischen Kayser-Airstrip und dem Forschungscamp am Zuid-River.

Hier noch der Hinweis auf meinen Beitrag zur ➔ Fliegerei in Surinam mit schönen Luftaufnahmen.

Biologisches Forschungs-Camp am Zuid-River

Mit biologischer Expertise unterwegs am Tafelberg

Ausblick vom Tafelberg nach Westen

Guides aus Pelelu Tepu während einer Tagestour

Mit Einwohnern und meinen Gastgebern in Alalapadu

Vorbeiflug am Julianatop (1280m), gegenüber das “Teufelsei”

In den Stromschnellen des Courantyne-River bei Amatopo

Vom Rosevelt Peak (710m) rinnt Quellwasser herunter

Zubereitung eines im Wald erlegten Tapirs in Alalapadu

Gästeunterkunft in Apetina mit Riesen-Spinnen

Zahmer Papagei als Haustier in Pelelu Tepu

Inszenierte Tiriyo-Indianer-Show in Pelelu Tepu

Während einer Wanderung unterhalb des Tafelbergs mit Blick auf Flachland-Regenwald soweit das Auge reicht (Raleigh Vallen Nature Preserve). Im südwestlichen Hintergrund beginnen die Erhebungen des ca. 30 km entfernten Wilhelmina-Gebirges.

Campen auf einer Felseninsel im Courantyne-River bei Amatopo