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Bei dem Rest-Regenwaldgebiet des Taman-Negara-Nationalparks mit gebirgigen Charakter handelt es sich um einen
der ältesten Wälder auf unserem Planeten (ca. 130 Mill. J.). Als hier die ersten Pflanzen wuchsen, zerfiel
gerade der Urkontinent Gondwana, Dinosaurier streiften durchs Unterholz, Säugetiere schafften es, sich als
eigenständige Gruppe in der Tierwelt zu etablieren und Bäume hatten Blätter, wie wir sie heute kennen, erst
erfunden. Die Region lag jedoch immer günstig, nahe am Äquator. Die Tier- und Pflanzenwelt konnte sich somit
teilweise unbehelligt von dramatischen Geschehnissen auf der Welt weiterentwickeln.
Die Malaiische Halbinsel liegt im Einfluss des Nordost-Monsuns. Dieser sorgt in den Wintermonaten für erhöhte
Niederschlagsmengen, welche zu örtlichen Überschwemmungen führen können. Daher sind die meisten Besucher
hauptsächlich während der Sommermonate anzutreffen. Ich kenne das Gebiet zu beiden Jahreszeiten. Tatsächlich
ist man während der Monsunzeit mit seinen Aktivitäten etwas eingeschränkt. Ab dem späten Nachmittag ziehen
häufig heftige Gewitterschauer auf. Die Natur “liebt” aber das Nasse. Es sind dann z.B. wesentlich mehr
Aktivitäten im Reich der Amphibien und Reptilien zu beobachten.
Unsere Variante der Anreise startete in Kuala Lumpur vom Busterminal (Terminal Bersepadu Selatan) mit einem
Linienbus nach Jerantut (2,5 Std.). Dort wartete bereits ein Fahrer auf uns, den wir zuvor organisiert hatten.
Eine weitere Stunde fahren wir nun in einem Kleintransporter durch Ölpalm-Plantagen auf einer kurvenreichen,
welligen Straße. Ein letztes Mal steigen wir in Kuala Tahan um, und zwar auf ein Boot, das uns über den Fluss
zu unserem Resort übersetzt. Dabei handelt es sich um ein weitläufiges Hotel-Gelände mit Hütten in
verschiedenen Größen. Langschwanzmakaken sind übrigens ebenfalls häufig präsent. Sie betreiben ein
organisiert-diebisches Unwesen.
Unschön finde ich die starke touristische Vermarktung um den Ort Kuala Tahan herum, ebenso bei Kuala Lipis.
Vor allem während der Saison ist das Massentourismus. Es kommen dann ganze Schulklassen und Pfadfindergruppen
aus allen Landesteilen. Ein authentisches Wildnis-Erlebnis sieht anders aus. Diese Konstellation könnte sich
aber dennoch anbieten für Leute, die erste Eindrücke vom Regenwald sammeln wollen. Beeindrucken kann dieses
Regenwaldgebiet aber dennoch, insbesondere wenn man sich weiter ins Innere begibt.