Der Nationalpark Tumucumaque im Nordosten Brasiliens

1°50'00.0"N 54°00'00.0"W

Das Gebiet ist touristisch in zwei Sektoren gegliedert, dem Amapari-Sektor von Süden und dem Oiapoque-Sektor von Norden aus betrachtet.Der nördliche Sektor grenzt an Französisch Guyana. Vorausgesetzt, es ist genug Zeit vorhanden, könnte man beide Länder miteinander kombinieren. Aus Französisch Guyana gelangt man beispielsweise einfach ins brasilianische Oiapoque. Dort lassen sich schon Touren in das Gebiet organisieren und/oder starten. Besser geeignet ist aber die Gemeinde Vila Brasil am rechten Ufer des Rio Oiapoque, direkt gegenüber vom französischen Camopi. Die 90 km lange Fluss-Route stromaufwärts von Oiapoque nach Vila Brasil dauert etwa 6 Stunden.

Zwei weitere Varianten des Zugangs von Süden aus in das Schutzgebiet bestehen über die Flüsse Rio Araguari und Rio Amapari jeweils flussaufwärts. Zu ihnen gelangt man vom brasilianischen Porto Grande auf der Straße BR 210 in Richtung Nova Sectionisão. Das ist eigentlich nur eine wenig befahrene Piste, so dass man auf ihr auch wandern kann (Foto). Nachdem wir im Ort Nova Sectionisão geeignete Guides fanden, starteten wir mit einem motorisierten Boot auf dem Rio Amapari direkt ins Schutzgebiet. Der Fluss verläuft teilweise parallel zur BR 210, so dass es dort noch weitere Startmöglichkeiten gibt.

Das Schutzgebiet ist kaum besiedelt. Je tiefer man also vordringt, desto weiter entfernt man sich von der Zivilisation. Vereinzelt kann man in Flussnähe auf kleine Indianer-Siedlungen treffen, die auf keiner Karte verzeichnet sind. Nach etwa 70 km Flussaufwärts erreicht man die einzige Basis-Station des Parks, die touristischen und wissenschaftlichen Zwecken dient. Sie liegt am Zusammenfluss des Rio Amapari mit dem Rio Feliz.

Es stehen einfache, rustikale Hütten zur Verfügung, ähnlich einem an die Bedingungen des Amazonas angepassten Campingplatzes. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser, so dass im Fluss gebadet werden muss. Ich würde unbedingt empfehlen, hier ein paar Tage zu verweilen und die umliegende Natur unter kompetenter Führung zu erkunden. Ansonsten sind Übernachtungen nur durch das direkte Campieren im Regenwald möglich.

Das Bild oben zeigt den Zusammenfluss des Rio Amapari mit dem Rio Feliz, wo auch die Basis-Station liegt ➔ 1°36'05.0"N 52°29'24.7"W.

Nach einem obligatorischen Regenschauer
Kletter-Routine vom Guide vorgeführt
Mit Tiriyó-Kind als Guide-Assistent
Ich mit Biologen unweit der Basis-Station
Wanderung auf der wenig befahrenen BR 210 zwischen den Gemeinden São Sebastião do Cachaço und Nova Sectionisão.
Kanutour auf dem Rio Amapari in der Nähe des Ortes Pedra Branca do Amaparí. Die Randgebiete des Schutzgebietes sind touristisch erschlossen.
Boot am Rio Amapari, mit dem wir zum Basiscamp fuhren. Unterwegs mussten wir mehrfach aussteigen und helfen, die kleinen Wasserfälle zu passieren.
Erfrischung an einem Bach während einer Wanderung auf der BR 210
Eine Tiriyó-Indianer Familie, die relativ abgeschieden im Regenwald lebt und sich über seltenen Besuch sehr freut.
Während der Fahrt auf dem Rio Oiapoque nach Vila Brasil mit einem permanenten, wunderschönen Blick auf den Regenwald.
Der Rio Oiapoque ist von Stromschnellen und Wasserfällen durchsetzt und somit nur mit kleinen Booten befahrbar.
Regenwald-Camping in Ufernähe vom Rio Amapari. Der Platz ist ausnahmsweise perfekt, weil erhöht und flach.
Begegnung mit einem Tier, das im Allgemeinen nicht als besonders fleißig angesehen wird.